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ZOCD beim Kirchentag in Dortmund 2019

 

Der Deutsche Evangelische Kirchentag (DEKT) repräsentiert unabhängig von der evangelischen Kirche eine breite laizistische Bewegung evangelischer und Interkonfessioneller Christen. Alle zwei Jahre werden mehrtätige Kirchentage durchgeführt, auf denen aktuelle gesellschaftliche Themen mit religiöser Orientierung diskutiert werden.

Der ZOCD als unabhängige Laienorganisation, die sich medial und politisch den orientalisch geprägten Kirchen verpflichtet fühlt, verfolgt die Zielsetzung, auf die Situation der orientalischen Christen im Nahen Osten und Europa aufmerksam zu machen. Verfolgung und Vertreibung von Christen in überwiegend islamisch geprägten Ländern sind gravierende Fakten, welche die Mehrheit der orientalischen Christen bewegen.

Der ZOCD und seine Mitglieder möchten mit ihren Aktivitäten auf diese Themen in der deutschen Politik, der Medienlandschaft und Gesellschaft aufmerksam machen.

Auf dem diesjährigen Kirchentag in Dortmund war der ZOCD als Besucher, vertreten durch die ZOCD-Vorstandsmitglieder Mina Ghattas, Erzdiakon der Koptischen Kirche und Rabia Makhoul, Mitglied der maronitschen Kirche, vor Ort, um an diversen Aktivitäten mitzuwirken.

An verschiedenen Tagen der Begegnungen hatten die Vertreter des Vereins die Gelegenheit, sich mit verschiedenen hochrangigen politischen Persönlichkeiten und Organisationen auszutauschen, auch um zukünftige Formen der  Zusammenarbeit zu klären und zu ermöglichen.

Die meisten Organisationen, Stiftungen und Politiker bekannten sich in den Gesprächen zum Schutz christlicher Minderheiten im Nahen Osten und zur Stärkung der politischen Zusammenarbeit mit dem ZOCD in Deutschland.

Der ZOCD versteht es als Verpflichtung, nicht nur mit Christen anderer Konfessionen in der Ökumene zusammen zu kooperieren, sondern auch die Begegnung mit Repräsentanten in Deutschland lebender Glaubensgemeinschaften zu fördern, die nicht dem Christentum zuzuordnen sind und innerhalb ihrer Grundauffassung liberal und demokratisch agieren.

 

Natürlich ist es für den ZOCD von großer Bedeutung, dass solche Organisationen das Leid der orientalischen Christen in ihren Ursprungsländern anerkennen und dagegen auch vorgehen.

Der Interreligiöse Dialog hat einen hohen Stellungswert für den ZOCD, da sein Motto seit der Gründung stets lautete: „Frieden durch Dialog!”

Auf dem Jour-Fix-Empfang der SPD anlässlich des 37. Deutschen Evangelischen Kirchentages in Dortmund hatten Makhoul und Ghattas (ZOCD) Gelegenheit, u.a. Vertreter vom Bund Muslemischer Pfadfinder u. Pfadfinderinnen Deutschlands zu treffen.

Mit den Vertretern der Organisation gab es einen aufschlussreichen Austausch über Demokratie und Toleranz im Nahen Osten. Während des Veranstaltungsverlaufs hatten die ZOCD-Vertreter auch Gelegenheit, mit zahlreichen Politikern, Funktionären und Mitarbeitern von Stiftungen über die Situation der orientalischen Christen im Nahen Osten zu sprechen. Beim Empfang waren auch viele Politiker anderer Parteien vertreten, wie z.B. der frühere Innenminister der CDU, Thomas de Maizière und die ehemalige Kandidatin für das Amt der Bundespräsidentin, die Politikwissenschaftlerin Gesine Schwan sowie weitere hochrangige Persönlichkeiten. Die beiden Vorstandsmitglieder nutzten die Gelegenheit, den Verein (ZOCD) und seine Interessen zu vertreten, um die Aufmerksamkeit auf das Thema Christenverfolgung zu lenken.

Mina Ghattas hatte zusätzlich ein sehr interessantes Interview mit Jean Asselborn (Außenminister von Luxembourg /dienstältester Außenminister Europas) zur aktuellen Migrationspoltik Europas und der Vereinten Nationen. Er plädierte für eine humanitäre Menschenrechtspolitik im Einvernehmen mit den eingewanderten Gruppen sowie für eine bessere Zusammenarbeit der EU und der Vereinten Nationen beim Migrationspakt.

Wichtig wäre es, seiner Meinung nach, dass eine geregelte Zuwanderungs- und Einwanderungspolitik nach Europa stattfindet.

Jean Asselborn meinte, eine verstärkte Zusammenarbeit der EU, den Vereinten Nationen und der Herkunftsländer sei notwendig und wichtig. Das sollte die EU sich leisten können.

Bei der Frage nach den orientalischen Christen sagte er, dass er die Verfolgung einzelner Religionsgruppen auch als Christ sehr ernst nehme und auch sehr genau beobachte.

Als außenpolitischer Experte, der die EU-Kommission hierzu berät, stellte er die folgende offene Frage zum Thema Migration und Flucht:

 

“Was kann die EU leisten, um eine bessere Arbeitsmigration und eine bessere Entwicklungsarbeit zu leisten?”

 

Das Gespräch war sehr konstruktiv, bei dem auch der ZOCD seine Arbeit, Ziele und die Problematik der orientalischen Christen vorstellen konnte.

Als herausragend und ergebnisorientiert kann man die vielen guten Gespräche mit Vertretern verschiedenster Organisationen auf dem Jour-Fix der SPD bezeichnen.

Die Delegation, bestehend aus Rabia Makhoul und Mina Ghattas, vertraten dabei die Interessen des ZOCD und dessen Anliegen, die zukünftig für den ZOCD und seiner Positionierung von größerer Bedeutung sein sollten.

 

Rabia Makhoul und Mina Ghattas