Die Vereinigten Staaten von Amerika - Tag 6 - Christentum hat tausend Farben

USA, Chicago

Die "presbyterianische" Kirche

Presbyteros kommt aus dem Griechischen und heißt so viel wie "älter" oder "der Ältere".
Aller Wahrscheinlichkeit nach bezieht sich das auf den zentralen Ursprung der christlichen Lehre, auf die sich viele protestantische Strömungen berufen.

Eigentlich suchte ich nach ein bisschen Ruhe in der Umgebung meines Hotels, welches im Zentrum Chicagos liegt. Ich kann mich immer noch nur schwer daran gewöhnen von riesigen, gigantischen, vor Leben pulsierenden Hochhäusern umgeben zu sein. Und so war ich hocherfreut, gleich um die Ecke eine Kathedrale nach gothischem Baustil entdeckt zu haben, in der ich etwas Ruhe finden konnte. Anfangs davon ausgehend, aufgrund der Architektur, dass es sich um eine katholische Kirche handelt, wurde ich beim Betreten des sakralen Ortes eines Besseren belehrt.

Wie in meinem Eingangstext erwähnt, fand ich mich in einer Fusion aus modernem und klassischen Bauwerk wieder, welches theologisch dem Calvinismus (protestantisch) zuzuordnen ist.
Die "Presbyterianer" haben wiederum ihren Ursprung in Schottland, vertreten durch die Reformer John Knox und Andrew Melville (1545–1622).
Ihr besonderes Kennzeichen ist der "Presbyterianismus", eine spezifische Art der Kirchenverfassung, ähnlich anderer reformierter Kirchen. Die Bezeichnung "presbyterianisch" scheint übrigens Merkmal jener protestantischen Strömungen zu sein, die ihren Ursprung in Schottland haben.

Im Inneren des Gebäudes war ich schier überwältigt von der Offenheit, der kunstvollen Gestaltung und der caritativen Arbeit der Kirchengemeinde. Es gibt einen Kindergarten, eine Bibliothek, Gymnastikseminare für Rentner, Konzerte und die Möglichkeit für Obdachlose sich aufzuwärmen.
Überall findet man Kunstwerke. Beeindruckt war ich vom Engel des Friedens, einer Skulptur, welche sich aus Mosaikbausteinen zusammensetzt. Interessant für mich war, gerade als jemand mit urchristlicher und ursemitischer Abstammung, dessen Muttersprache Aramäisch (Sprache Jesu) ist, ein Bildnis von Jesus Christus, welches den Gottessohn, samt seiner Umgebung, repräsentiert durch Menschen mit afrikanischen Wurzeln, zeigte.
Innerlich, die Lehre Jesus Christus betrachtend, weiß ich, dass das richtig ist. Denn er, der sich für die Menschheit geopfert hat, machte keine Unterschiede zwischen schwarz, weiß, braun, gelb...

Ruhiger, mit mehr Frieden im Herzen, verlasse ich die wunderschönen Gemäuer dieser protestantischen Strömung christlichen Glaubens und betrachte das Erlebnis als Vorbereitung auf das, was die nächsten Wochen noch auf mich zukommt.

Simon Jacob,
USA Chicago,
06. Februar 2020

Pics by: Simon Jacob
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