Bild & Quelle: Metropolit Isaak, Rum-Orthodoxe Kirche Deutschland
Öffentlicher Brief zu den aktuellen Umständen in Syrien
Der Metropolit der Rum – Orthodoxen Kirche in Deutschland hat, in Kooperation mit weiteren Kirchen die in Syrien beheimatet sind, einen Apell veröffentlich, dessen Wortlaut der ZOCD wie folgt wiedergibt. Im Original kann die Pressemeldung hier als PDF heruntergeladen werden.
Veröffentlicht am 11. März 2025
Öffentlicher Brief zu den Umständen in Syrien
An die Gläubigen unserer Kirche, an alle Menschen guten Willens, an die politischen und kirchlichen Verantwortungsträger Mit tiefstem Schmerz und großer Erschütterung blicken wir auf die schrecklichen Ereignisse in Syrien. Unsere Brüder und Schwestern, unsere Familien, unsere Verwandten, unsere Freunde – sie alle erleben unermessliches Leid. Die jüngsten Massaker, die Verwüstung von Städten und Dörfern, die Vertreibung unschuldiger Menschen und die brutalen Angriffe auf Christen, Alewiten und andere Minderheiten sind eine Tragödie, die unser aller Herzen zerreißt.
Wir verurteilen aufs Schärfste diese Welle der Gewalt, die das Leben von Hunderten unschuldiger Männer, Frauen und Kinder ausgelöscht hat. Wir stehen uneingeschränkt hinter der klaren und mutigen Stellungnahme unseres Patriarchen, Seiner Seligkeit Johannes X., der gemeinsam mit den Kirchenführern Ignatius Aphrem II. und Joseph Absi das sofortige Ende der Massaker und die Wahrung der Rechte aller Bürger gefordert hat. Die Zukunft Syriens darf nicht in Vergeltung und Hass versinken – sie muss in Gerechtigkeit, Frieden und echter Versöhnung gegründet sein.
Unsere Kirche hat über Jahrhunderte hinweg in Syrien Wurzeln geschlagen. Dort, in der Heimat unserer Vorfahren, stehen unsere Kirchen, unsere Klöster, unsere heiligen Stätten. Unsere Gemeinschaft wird dezimiert, Menschen fliehen, unsere Identität wird bedroht. Wir können nicht schweigen. Deshalb rufe ich alle Gläubigen unserer Kirche und alle, die für Frieden eintreten, dazu auf, an Demonstrationen für den Frieden und gegen die unmenschlichen Zustände in Syrien teilzunehmen. Zeigt eure Solidarität mit unseren leidenden Geschwistern. Lasst uns gemeinsam beten, handeln und unsere Stimmen erheben – für ein Ende der Gewalt, für Gerechtigkeit, für ein Syrien, in dem alle Menschen in Würde leben können.
Unsere Brüder und Schwestern in Syrien sind nicht allein. Sie haben uns. Sie haben euch. Möge der Herr uns in diesen schweren Zeiten stärken und uns die Kraft geben, für das Gute einzustehen. In tiefer Trauer, aber auch in unerschütterlicher Hoffnung und in ständigem Gebet, Metropolit Isaak