Die orientalischen Christen
Viele orientalische Christen sind aus dem Nahen Osten nach Deutschland gekommen. Heute leben geschätzte 650.000 Mitglieder verschiedener nahöstlicher Kirchen in Deutschland, die Demokratie, mit all ihren Freiheiten und Pflichten, nicht nur verinnerlicht haben, sondern auch vorbildlich leben. Entsprechend betrachten sich viele als deutsche Bürger mit einem orientalisch – christlichen Glauben, die einer Wertegemeinschaft angehören, die Vielfalt nicht nur zulässt, sondern auch als Bereicherung versteht. |
Ziele
Eines der Hauptanliegen des Zentralrates Orientalischer Christen in Deutschland ist es, basierend auf den Werten der Nächstenliebe, der Toleranz und vor allem des offenen, sachlichen und auch kritischen Dialogs, einen respektvollen Umgang mit Religionen, Traditionen und Kulturen zu pflegen.
Dabei verstehen wir orientalische Christen die Demokratie mit all ihren Rechten und Pflichten als eine Staatsform, die den Menschen, unabhängig von ihrem Glauben, ihrer Herkunft oder Kultur, gleichberechtigt Chancen ermöglicht. Die Integration in diesen Werterahmen ist essentieller Bestandteil unserer Pflichten. Integrieren bedeutet für uns an einer von Vielfalt geprägten Gesellschaft zu partizipieren.
Stärkung der Christen im Nahen Osten
Wir setzen uns dafür ein, dass auch in den Herkunftsländern ähnliche Rechte gelten. Besonders das Recht auf Religionsfreiheit und Wechsel der Religion, Meinungsfreiheit und Gleichheit zwischen Mann und Frau sind für uns grundlegend.
Gesellschaftliche Aufgaben in Deutschland
Wir sehen es als unsere Pflicht an, der Spaltung der Gesellschaft durch Extremisten und Populisten jeglicher Couleur entgegenzutreten. Gerade wir, die wir schon immer Brückenbauer zwischen Orient und Okzident waren, können hier eine wichtige Funktion übernehmen. Besonders im Fokus steht das Verhältnis des Einzelnen zu patriarchalisch autoritären Strukturen, die, religiös legitimiert, zu Parallelgesellschaften führen. Verstärkt wird dieser Einfluss in Deutschland durch den Zuzug von Menschen aus nahöstlichen Regionen, welche die demokratischen Grundwerte erst noch verinnerlichen müssen. Das Abweichen von demokratischen Werten können und werden wir nicht akzeptieren.
Die meisten deutsch – orientalischen Christen haben, sei es nun persönlich oder vermittelt durch frühere Generationen, Erfahrungen mit religiöser und kultureller Intoleranz gemacht und entwickelten eine entsprechende Sensibilität, die sie Gefahren sehr früh erkennen lässt, welche die Einschränkung vieler Freiheiten zur Folge haben könnten.
Förderung der Ökumene
Eine lebendige Kirchenvielfalt lässt Spielraum für neue Ideen und fördert die Toleranz. Das war in der Vergangenheit nicht immer so. Auch im Deutschland der 60er Jahre wurde es von den beiden großen Kirchen nicht gerne gesehen, wenn evangelische mit katholischen Christen in einer Ökumene kooperierten. Ähnlich verhielt oder verhält es sich noch immer bei Anhängern der verschiedenen altorientalischen und byzantinischen Religionsgemeinschaften. In Deutschland verfolgt gerade eine junge Generation solche Entwicklungen genau.
Die Führungsgremien des Zentralrates Orientalischer Christen definieren sich auf der Grundlage gemeinsamer christlichen Werte und der damit verbundenen Vielfalt christlichen Glaubens. Die Zugehörigkeit zu einer Kirche ist wichtig, wird aber überwölbt durch den Glauben an einen gemeinsamen christlichen Gott. Nur so ist es glaubwürdig möglich, den Diskurs mit anderen Religionen und auch mit der Politik zu führen.
Förderung der Frauenrechte
Der Wert der Frau in patriarchalischen Strukturen ist, häufig religiös legitimiert, weit von dem entfernt, was wir in modernen Gesellschaften als Gleichheit zwischen Mann und Frau verstehen. Reduziert auf tradierte Funktionen, z.B. die Rolle als Mutter, Schwester und Ehefrau, über deren „Reinheit“ sich die Ehre des Clans definiert, wird sie als schwächstes Glied einer Gesellschaft diskriminiert, häufig in Kriegskontexten missbraucht, um Gegner zu erniedrigen und zu schwächen. Genau das hat z.B. der IS bei seinen Raubzügen im Irak und in Syrien gemacht, als er Tausende Jesidinnen und Christinnen verschleppte und sie seinen Schergen zur Befriedung ihrer sexuellen Bedürfnisse zur Verfügung stellte. Abgeschwächt sehen wir diese Form der Entmenschlichung auch in Deutschland, wenn z.B. Ehrenmorde begangen oder Frauen offen sexuell belästigt werden.
Angelehnt an die symbolische Weisheit der Figur „Athena“ aus der griechischen Mythologie, gleichzusetzen mit dem weiblichen Wesen welches mehr als nur die Mutter, die Ehefrau oder die Schwester ist, wurde der Arbeitskreis „Council of Athena“ gegründet. Von Frauen, für Frauen.
Wie erreichen wir unsere Ziele?
Mediale Aktivitäten
Fernsehreportagen, Radiosendungen, Videos, Zeitungsartikel, Interviews |
Politische Aktivitäten
Besuch und informeller Austausch mit Politikern auf allen Ebenen |
Bildung
Teilnahme und Organisation von Vorträgen, Podiumsdiskussionen und Workshops |
Ökumenische Veranstaltungen
ZU UNSEREM VERANSTALTUNGSARCHIV Teilnahme und Organisation von Veranstaltungen wie Gottesdiensten mit den Vertretern verschiedener christlicher Strömungen |
Wie finanzieren wir uns?
Wir finanzieren uns fast ausschließlich über Spenden und Mitgliedsbeiträge. Oft müssen wir jeden Cent zweimal umdrehen. Ohne die unzähligen ehrenamtlichen Helfer wäre unsere Arbeit nicht möglich. Selbst die Vorstände des Vereins waren in den letzten Jahren ausschließlich ehrenamtlich aktiv und investierten einen Teil ihres privaten Einkommens in Projekte, die wichtig für das ganze Land sind. Sie haben es gerne gemacht, weil es um unsere neue und alte Heimat geht.
So können Sie uns unterstützen Wenn Sie unsere Ziele unterstützen möchten, so freuen wir uns über jede kleine Spende, die Sie uns zukommen lassen. Da wir als gemeinnütziger Verein anerkannt sind, können wir auch eine Spendenquittung ausstellen. Hierfür bitte Ihre Adresse bei der Überweisung angeben. Über unser Downloadportal können Sie auch unsere Broschüre mit Überweisungsbeleg für die Bank herunterladen. |