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Autor: Daniela Hofmann
Ort: München, Deutschland
Format: Text
Thema: Gesellschaft, Frauenrechte
Datum: 08.03.2021
Portal: www.zocd.de
Textdauer: ca. 2 Min.
Sprache: Deutsch
Titel: Internationaler Frauentag
  
(Christliche Fraueneinheiten, Nordsyrien, HSNB)
 

Internationaler Frauentag

 
Der Internationale Frauentag geht zurück auf eine Initiative verschiedener sozialistischer Organisationen, die sich bereits vor dem ersten Weltkrieg für die Gleichberechtigung der Frauen einsetzten.
 
Geboren wurde die Ursprungsidee 1908 in den USA. Die Frauen der Sozialistischen Partei Amerikas hatten ein Nationales Frauenkomitee gegründet und beschlossen, einen nationalen Kampftag für das Frauenstimmrecht abzuhalten, der, durchgeführt 1909, ein voller Erfolg war. Diese Idee eines Protestages für Frauen wurde von der deutschen Sozialistinnen Clara Zetkin und Käte Duncker 1910 in Kopenhagen auf der zweiten Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz aufgegriffen, welche die Einführung eines internationalen Frauentages vorschlug.
 
Dieser fand erstmals am 19.März 1911 in Dänemark, Deutschland, Österreich, Ungarn und der Schweiz statt und wird seit 1921 jährlich am 8.März begangen.
 
War anfangs noch das Frauenwahlrecht das umfassende Thema, so änderte sich dieses nach dem ersten Weltkrieg – Arbeitszeitverkürzungen ohne Lohnabschläge, Senkungen der Lebensmittelpreise sowie auch die Forderung nach legalem Schwangerschaftsabbruch wurden laut.
 
Zwischen 1933 und 1945 wurde der Frauentag von der Nazidiktatur verboten und stattdessen der Muttertag eingeführt, der dem ideologischen Weltbild des Regimes von der Rolle der Frau und Mutter mehr entsprach. Dennoch konnte man ihn nicht ganz eliminieren – die Frauen gingen in den Untergrund und hielten ihn am Leben.
 
Erst Ende der 1960er Jahre wurde durch eine sich neu entwickelnde Frauenbewegung dem Frauentag in der Bundesrepublik Deutschland wieder mehr Aufmerksamkeit gewidmet. Und obwohl der 8. März 1975 erstmals von den Vereinten Nationen als Tag der „Vereinten Nationen für die Rechte der Frau und den Weltfrieden“ auserkoren wurde, dauerte es noch bis Mitte der 90er Jahre, bis der Frauentag, forciert durch Gewerkschaften, autonomen Frauengruppen und neu gewählten Frauenbeauftragen, ein politische Comeback feiern konnte.
 
Gerne wird der Internationale Frauentag auch als Internationaler Frauenkampftag bezeichnet. Ein Zeichen dafür, dass Frauen auch heute noch um die ihnen zustehenden, allgemein gültigen Menschenrechte nach der UN-Charta von 1948, kämpfen müssen. Ein Blick auf die aktuelle geopolitische Situation in und um Europa herum lässt jedoch befürchten, dass dieser Kampf nach Gleichberechtigung noch lange nicht vorbei sein, ja, sich eher noch verschärfen wird.
 
Ich wünsche allen Frauen, und auch den Männern – denn die gibt es auch, das sollten wir nicht vergessen - die sich für die Einhaltung der Frauenrechte einsetzen, viel Kraft und einen langen Atem.
 
Daniela Hofmann
 
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Vorträge – Der ZOCD bietet verschiedene Vortragsreihen an, die sich mit gesellschaftsrelevanten Themen beschäftigten. Hier geht es zum Vortragsportal
 
Anfragen sind zu richten an: ZOCD, Frau Daniela Hofmann, Rechte Brandstr. 34, 86167 Augsburg, Tel. 089 24 88 300 52, info@zocd.de