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Autor: Ferit Johannes Tekbas, Manuela Woywode

Ort: Deutschland

Format: Text

Thema: Kunst & Kultur

Datum: 04.11.2023

Portal: ZOCD.de

Textdauer: 8 Minuten

Sprache: Deutsch

Titel: Ein Interview mit Ali Uğur, dem Dirigenten des Academy Symphony Orchestra von Hatay

 

 

(Dirigent Ali Uğur, Bildquelle: Academy Symphony Orchestra von Hatay)

 

 

Ein Interview mit Ali Uğur, dem Dirigenten des Academy Symphony Orchestra von Hatay  

 

Es ist inzwischen einige Monate her, als die schweren Erdbeben Teile des Südostens der Türkei und Nordostens Syriens erschütterte und unzählige Opfer mit sich brachte. Bis heute haben die Menschen mit den Folgen des Erdbebens zu schaffen, auch das erste und einzige Symphonieorchester der Provinz Hatay ist davon betroffen. Der Dirigent und Leiter des Hatay Academy Orchestra hat das Orchester im Jahr 2019 ins Leben gerufen. In kürzester Zeit hat es sich mit einer Mitgliederanzahl von 65 akademisch ausgebildeten und professionellen Musikern zu einem renommierten Orchester entwickelt, bis das Erdbeben auch sie für einige Monate stillgelegt hat. Nun möchte das Orchester mit einer Benefiztour durch Europa das künstlerische und kulturelle Leben in Hatay wieder aufbauen. 

Ferit Tekbas, Vorstand des Zentralrates Orientalischer Christen, sprach in einem Interview mit dem Dirigenten und Gründer Ali Uğur, sowie mit der Managerin der Deutschlandtour, Sema Güleryüz, über ihre Benefiztour durch Europa.

 

 

(Dirigent Ali Uğur, Bildquelle: Academy Symphony Orchestra von Hatay)

 

 

Bei dem Erdbeben vom 6. Februar wurde das Leben der Menschen in Hatay innerhalb von Sekunden auf den Kopf gestellt. Einerseits haben wir unsere Familien, Häuser, Verwandten und Freunde verloren, andererseits aber auch unsere historischen Gebäude und Artefakte. Wie groß waren die Verluste des Hatay Symphony Orchestra bei diesem Erdbeben?

Bei dem Erdbeben am 6. Februar haben wir vier Mitglieder unseres Orchesters verloren. Unser Proberaum stürzte ein und unsere Instrumente wurden unter den Trümmern begraben. Die Freunde, die wir verloren haben, sind Freunde, mit denen wir seit unserer Kindheit aufgewachsen sind. Wir haben zusammen studiert, sind zusammen unseren Weg gegangen, haben zusammen musiziert. Mit ihnen zusammen haben wir dieses Orchester mit großen Idealen gegründet. Jedes Mal, wenn der Klang unseres Orchesters wieder erklingt, werden unsere verlorenen Freunde in dem Alter, in dem wir sie verlassen haben, weiterhin Mitglieder des Orchesters sein.

Wir haben unsere Erinnerungen verloren, die Straßen, in denen wir aufgewachsen sind, in denen wir Musik gemacht haben, in denen wir gemeinsam um jede Ecke gegangen sind. Antakya hatte einen unverwechselbaren Geruch. Diesen Geruch haben wir verloren, und nun haben wir unsere Stadt in unseren Köpfen versiegelt. Die Erinnerung an die Stadt hat durch das Erdbeben einen schweren Schlag erlitten, aber wir werden weiter Musik machen, um diese Erinnerung wiederzubeleben und lebendig zu halten.  

 

Wie haben Sie persönlich die Nacht des 6. Februar erlebt und wie haben Sie sie verbracht? Haben Sie Verluste erlitten?

Ich war in dieser Nacht bei meiner Familie zu Hause. Zum Zeitpunkt des Erdbebens wachte ich mit meiner Mutter, meinem Vater und meinem Bruder im zweiten Stock auf. Anstatt nach draußen zu gehen, ging ich nach oben zu meiner Tante und meinen Cousins. Meine Eltern kamen gerade aus dem Haus, als ich meine Cousins umarmte und vom dritten in den zweiten Stock hinunterging. Meine Onkel versuchten, von der Seite herauszukommen, und meine Tante versuchte, von unten herauszukommen. Den schlimmsten Moment des Erdbebens erlebten wir auf der Treppe im zweiten Stock und fielen übereinander. In diesem Moment dachte ich, es gäbe keinen Ausweg mehr. Ich habe meine Cousins unter mich genommen und sie zugedeckt. Unser Haus stürzte nicht ein, und als das Beben nachließ, umarmten wir die Kinder und verließen das Haus. 

Sobald ich aus dem Haus war, schrieb ich an unsere Orchestergruppe, um mich zu vergewissern, dass es allen gut ging. Von Zeit zu Zeit kamen Antworten von unseren Freunden. Das Warten dauerte Stunden. Von fünf unserer Freunde, Gizem, Abdo, Cansu, Büşra und Ali hörten wir nichts mehr.

Als der Tag anbrach, machten wir uns zusammen mit dem Dirigenten der Bratschengruppe unseres Orchesters, Umut Doğu Arslan, sofort auf die Suche nach unseren Freunden. Zuerst suchten wir unsere Bratschistin Büşra Kırkıcı Zateri auf. Büşra war mit ihrer Familie vom Erdbeben betroffen. Sie war im ersten Stock eines vierstöckigen Wohnhauses unter den Trümmern eingeschlossen. Auch ihr Mann versuchte, Büşra zu erreichen. Wir haben in den Trümmern immer wieder nach ihr gerufen, aber keine Nachricht erhalten. Dann gingen wir zu Gizem Zirve, unserer Cellistin, die mit ihrer Familie im sechsten Stock eines 13-stöckigen Hauses wohnte. Als wir dort ankamen, sahen wir, dass das Haus, in dem Gizem und ihre Familie wohnten, eingestürzt war. Gizem war noch am Leben, wir konnten ihre Stimme unter den Trümmern hören. Ich, Gizems Schwager und ihr Cousin begannen, in den Trümmern nach Gizems Stimme zu suchen. Nach 16 Stunden konnten wir Gizem und ihren Vater aus den Trümmern ziehen, aber leider haben wir ihre Mutter, ihre Schwester und ihren Bruder verloren.

Die Nachricht vom Tod unseres Schlagzeugers Abdurrahman Düzgün und des Kontrabassisten Ali Yılmaz kam, aber ich habe es dem Orchester nicht mitgeteilt, bis ich es selbst bestätigt hatte. Dann kam die Nachricht von Büşras Tod, aber auch das habe ich der Gruppe nicht mitgeteilt. Wie hätte ich das auch mitteilen sollen?

Wir haben Abdurrahman und sein Kind verloren.

Ali konnte sich während des Erdbebens aus dem Haus retten. Während er im Garten wartete, fiel das Gartentor auf ihn, als ein weiteres Beben einsetzte. Seine Familie begann nach Ali zu suchen und  nach einer halben Stunde sahen sie seine Füße unter dem Gartentor.

Wir gingen zu unserer Sopranistin Cansu Çilingir, die im zweiten Stock eines Wohnhauses wohnte. Zwischen dem dritten und vierten Stock war das Stockwerk, in dem Cansu wohnte, völlig verschwunden. Wir konnten Cansu nicht sehen, aber wir konnten sie hören und sie konnte uns hören. Wir versuchten Cansu zu motivieren, indem wir mit ihr sprachen und ihr sagten, dass wir sie retten würden. Obwohl noch keine Hilfe eingetroffen war, sagten wir ihr, dass die Rettungsarbeiten begonnen hätten und wir sie bald befreien würden.

Cansu war nicht verletzt. Als ich Cansu nicht mehr hören konnte, ging ich unter die Trümmer. Ich wollte glauben, dass sie von draußen nichts hören konnte. Während ich nach Cansu rief, hörte ich die Stimme eines Mannes namens Doğan, der um Hilfe rief. Er war im Treppenhaus eingeschlossen.

Wir haben 36 Stunden lang versucht, Cansu zu retten, aber sie konnte nicht so lange durchhalten. Wir konnten sie nicht retten, wir haben sie verloren.

Auch Doğan konnten wir nicht retten.

Ich habe zwei Wochen lang an Such- und Rettungsaktionen teilgenommen und anschließend humanitäre Hilfe geleistet, indem ich zum Beispiel Zelte und Lebensmittel verteilt habe. 

 

(Erdbeben in Hatay, Bildquelle: Academy Symphony Orchestra von Hatay)  

  

Sie organisieren eine Tournee in Deutschland mit einem Orchester von 60 Musikern. Wie haben Sie das kurz nach dem Erdbeben und mit so vielen Opfern geschafft und wie haben Sie sich auf diese Tournee vorbereitet ich schätze, das erfordert eine Menge Arbeit und Disziplin?

Gestatten Sie mir eine kleine Korrektur: Wir kommen mit 41 Leuten.

Vor dem Erdbeben waren wir kein Orchester, das sich nur zum Musizieren traf. Das Ziel unseres Orchesters war von Anfang an, das Leben in Hatay im kulturellen und künstlerischen Bereich zum Besseren zu verändern. Wir haben uns selbst als Transformationsbewegung bezeichnet.

Diese vielen Freunde unseres Orchesters hatten schon vor dem Erdbeben große Schwierigkeiten. Wie Sie sich vorstellen können, war unser Orchester ein unabhängiges Orchester, das im kulturellen und künstlerischen Bereich gegründet wurde und versuchte zu überleben. Gleich nach der Gründung kamen die Pandemie und die finanziellen Schwierigkeiten. Wir hatten keinen Proberaum. Deshalb probten wir unter dem Licht der Generatoren.

Nach dem Erdbeben wurde der Auftrag zur Veränderung zum Auftrag zur Wiederherstellung. Im Laufe der Geschichte hat die Menschheit solche Traumata, Kriege, Erdbeben und Katastrophen erlebt. Aber immer hat jemand Opfer gebracht und den Preis bezahlt, um diese Schwierigkeiten zu überwinden. Diesmal sind wir an der Reihe. Wir müssen Opfer bringen.

Wir sind uns der Verantwortung bewusst, die uns die Geschichte auferlegt hat, und wir werden uns ihr stellen. Dies ist eine Stadt, die seit dem Römischen Reich 36 Mal zerstört und 36 Mal wieder aufgebaut wurde. Die 37. Zerstörung kam mit uns. So wie jemand vor uns sich dafür eingesetzt hat, die Stadt wieder auf die Beine zu bringen, so kämpfen nun wir dafür, sie nach der 37. Zerstörung wieder auf die Beine zu bringen. Und wir wissen, dass der Weg aus Trauma, Zerstörung und Chaos immer über Wissenschaft und Kunst führte. Als Musiker, Pädagogen und Kinder dieser Geografie gehen wir Schritte in diese Richtung. Aber wir wissen auch, dass wir es nicht allein schaffen können. Deshalb haben wir kurz nach dem Erdbeben einen Solidaritätsaufruf an das ganze Land und die ganze Welt gerichtet. Gemeinsam mit unseren lieben Künstlerfreunden, die diesem Aufruf gefolgt sind, versuchen wir unserer Verantwortung gerecht zu werden, durch Kunst zu heilen, um neues Leben in der Erdbebenregion zu bringen.

Nach dem Erdbeben mussten die Mitglieder des Orchesters mit Ausnahme von mir und Frau Ezgi Fırıncıoğulları, der ersten Geigerin unseres Orchesters, die Stadt verlassen. Der Grund für diese Migration war die Zerstörung ihrer Häuser, der Verlust ihrer Angehörigen und der Mangel an Arbeitsmöglichkeiten. Es ist eine Trennung auf Zeit. Wir werden einen Weg finden, zusammen zu sein.

Seit dem Erdbeben können wir unsere Orchestermitglieder nur in den Städten treffen, in denen die Konzerte stattfinden. Vor dem Konzert in Deutschland werden wir am 21. Oktober ein großes Gedenkkonzert in Hatay geben. Für dieses Konzert sind alle nach Hatay zurückgekehrt. Wir leben jetzt in der Zeltstadt und proben in Zelten. Hier bereiten wir uns auch auf das Konzert in Deutschland vor.

 

Warum ist es Ihnen persönlich wichtig, diese Tournee zu machen und sich für den Wiederaufbau, auch für Ihr Orchester, einzusetzen?

Die größte Motivation eines Musikers ist es, Musik zu machen und zu produzieren. Deshalb sind diese Konzerte wie ein Lebenselixier für unser Orchester. Der größte Effekt ist, dass sie uns zum Überleben motivieren.

Zweitens halte ich es für essenziell, unsere Stimmen in die Welt hinauszutragen, der ganzen Welt von Hatay zu erzählen, die Realität des Erdbebens nicht zu vergessen und die Erinnerungen wachzuhalten. 

 

 

(Das Academy Symphony Orchestra, Bildquelle: Academy Symphony Orchestra von Hatay)  

  

 

Wie die Menschen in Hatay, gehören auch die Musiker des Orchesters verschiedenen Religionen und Rassen an. Ihre Solistin Cansu Çilingir, zum Beispiel, die bei dem Erdbeben ums Leben kam, war griechisch-orthodox. Ist es ein Zufall, dass sich das Leben in Hatay in Ihrem Orchester widerspiegelt, oder haben Sie es bewusst so organisiert?

Nein, nein, nein. Das haben wir nicht bewusst gemacht. Unsere wichtigsten Kriterien für die Aufnahme in das Orchester sind, dass man ein guter Musiker ist und man gemeinsame Ideale teilt.

Wenn wir das bewusst täten, würden wir gegen die Philosophie und den Geist des Multikulturalismus in Antiochia verstoßen. So wie wir auf derselben Straße gehen, dasselbe Essen essen und dieselbe Luft atmen, so ist es für uns dasselbe, im selben Orchester zu spielen.

Was uns verbindet, ist die Tatsache, dass Menschen aus so vielen verschiedenen Kulturen ausgerechnet im Geiste der Musik zusammengekommen sind. Dies ist ein natürliches Spiegelbild der Multikulturalität Antiochias. 

 

Als Zentralrat Orientalischer Christen in Deutschland - ZOCD - haben wir auch die Tournee des Hatay Academy Symphony Orchestra unterstützt. Ich weiß, dass auch das Land Baden-Württemberg und viele andere Organisationen, Verbände und Unternehmen diese Tournee unterstützt haben. Haben Sie mit so viel Unterstützung gerechnet?

Antakya ist eine Stadt, in der Christen, Juden und Muslime ein gemeinsames Erbe teilen. Erdbeben sind eine Realität, mit der die gesamte Menschheit eines Tages konfrontiert sein wird.

Im Laufe der Geschichte war die Menschheit immer in der Lage, den Schmerz von Menschen zu teilen, denen sie nie begegnet ist, deren Gesicht sie nie gesehen hat und nie sehen wird, auch wenn sie nicht in derselben Region leben, und sie hat ihr Bestes getan, um die Wunden zu heilen.

Diesmal haben wir die Zerstörung erlebt, ja, aber dieser Schmerz ist zum gemeinsamen Schmerz der gesamten Menschheit geworden. Deshalb hat jeder eine andere Sensibilität für Antakya, das für uns alle ein gemeinsames Erbe ist.  Wir dachten auch, dass eine solche Unterstützung mit dem Glauben an die heilende Kraft der Kunst einhergehen würde. 

 

Wie und an welchem Ort werden Sie die Einnahmen aus diesen Benefizkonzerten einsetzen?

Es gibt viele Dinge, die wir tun wollen und müssen. Zunächst werden wir unsere fehlenden Instrumente ergänzen. Dann haben wir ein Projekt zur Errichtung eines Kunstcampus/Kulturzentrums in Hatay. Das ist eines der wichtigsten Ziele für uns alle, um Hatay wieder auf die Beine zu bringen. Und natürlich werden wir es für Musikstudenten verwenden, die ihre Familien in der Erdbebenregion verloren haben. Im Grunde werden wir also die Einnahmen aus den Konzerten für das künstlerische und kulturelle Leben in Hatay verwenden. 

 

Bevor ich meine Fragen an Frau Sema Güleryüz, Managerin der Deutschlandtour, stelle, gibt es noch etwas, das Sie diesem Interview hinzufügen und unseren Lesern und Mitgliedern mitteilen möchten?

Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung. Ihre Unterstützung ist für uns sehr wichtig, um ein neues Leben in Hatay aufzubauen. 

 

 

 

 

Sehr geehrte Frau Güleryüz, wir haben in letzter Zeit mehrmals mit Ihnen über die Tournee des Hatay Academy Orchestra telefoniert. Können Sie uns im Detail erklären, wie Sie all diese Vorbereitungen in so kurzer Zeit getroffen haben?

Im Grunde bin ich Schritt für Schritt vorgegangen. Ich bin mit einer guten Mischung aus voller Überzeugung und wenig Erfahrung gestartet und habe erst einmal meine Gedanken aufgeschrieben, was zu tun ist. Nach den ersten Gesprächen hatte ich eine grobe Vorstellung, wie man so etwas angehen kann. Die ersten Gespräche hatten für mich eine hohe Lernkurve, da die Themen auch für mich neu waren. Man merkt aber schnell, dass sich die Themen wiederholen (wie finde ich eine geeignete Halle, wie finde ich Sponsoren, wie verkaufe ich Tickets etc.) Wenn man alle Themen einmal sauber aufbereitet hat, kann man vieles mehrfach verwenden (z.B. Vertrag mit einer Online-Ticketplattform). Und das hat mir geholfen. Allerdings musste ich an anderer Stelle auch Abstriche machen, aber das ist nur zeitlich begrenzt. Und das Gute ist, dass ich ziemlich viel selbst bestimmen kann, z.B. den symbolischen Eintrittspreis von 31€. Der Grund: Hatay hat bekanntlich das Autokennzeichen 31.

 

Was war für Sie der schwierigste Teil dieser Vorbereitungen und wie viele Stunden pro Tag haben Sie gearbeitet?

Es geht darum, Menschen für dieses Projekt zu gewinnen. Viele Vereine und Städte haben abgelehnt, weil der Aufwand nicht zu unterschätzen ist. Aber die einzigartige Kultur von Antakya ist für die Menschheitsgeschichte unverzichtbar, und das seit 300 v. Chr. Jetzt liegt es an uns, sie zu bewahren. Nachdem ich Vereine und Bürgermeister gefunden hatte, die meine Werte teilen, ging vieles schneller. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an die Oberbürgermeister Dominik Sauerteig (Coburg), Daniel Zimmermann (Monheim am Rhein), Frederick Brütting (Aalen), Markus König (Nürnberg) und an die Vorstände des Mesnet-Vereins in Stuttgart und des Ehlul-Beyt Vereins in Augsburg - ohne ihr Vertrauen und ihre Schirmherrschaft hätten wir das kulturelle Erbe Antiochias in Deutschland nicht zum Klingen bringen können. Und da es noch mehr Bürgermeister in Deutschland gibt: Nächstes Jahr könnt ihr das Orchester auch einladen! Zeitlich komme ich auf ca. drei bis vier Stunden, am Wochenende auch mal mehr. 

 

Ich gehe davon aus, dass Sie diese Arbeit für das Orchester ehrenamtlich machen. Was hat Sie dazu motiviert?

Ja, ich mache das ehrenamtlich. Meine Motivation hat zwei Seiten: Ich liebe Musik und Kultur. Und gleichzeitig habe ich zwei Heimaten, von denen ich jetzt eine aufbauen muss. Es gibt nur eine Richtung, und die geht nach vorn. Nach Kriegen und Naturkatastrophen gibt es ein kleines Zeitfenster, um Kultur zu retten - und die Bedeutung Antakyas für die Weltgeschichte ist unverzichtbar. Mit den Konzerten möchte ich genau dazu beitragen - aber noch viel wichtiger ist es natürlich, diejenigen zu stärken, die vor Ort eine unglaubliche Aufbauarbeit leisten und die Region nicht verlassen haben: das Ensemble mit Ihren Familien. 

 

Wann und in welchen Städten wird das Orchester Konzerte geben und wo können wir Karten bekommen?

Es gibt sechs Konzerte in Deutschland. Da unsere Diaspora in Deutschland und angrenzende Länder verteilt ist, war es mir (auch als Ingenieurin) wichtig, einen Online-Ticketverkauf anzubieten. Ich lade alle Antakyaner (Anmerkung: Stadt Antakya), Hobby-Antakyaner, Fans von symphonischer interkultureller Musik und alle Kulturliebhaber zu den Konzerten ein. Auch wenn ihr verhindert seid, könnt ihr das Orchester einfach durch einen Ticketkauf unterstützen. Musik kann heilen und trösten, das hat die Welt gerade dringend nötig.

 

Alle Daten zur Tour:

25.10.2023 Monheim am Rhein:

https://monheimer-kulturwerke.reservix.de/p/reservix/event/2144626

 

27.10.2023 Nürnberg:

https://www.easyticket.de/veranstaltung/hatay-academy-orchestra/95301/

 

28.10.2023 Aalen: 

https://www.easyticket.de/veranstaltung/hatay-academi-orchestra/95277/

 

31.10.2023 Stuttgart:

https://www.easyticket.de/veranstaltung/das-musikalische-erbe-antiochias/95121/

 

02.11.2023 Coburg:

https://35492.reservix.de/p/reservix/event/2168523 

 

05.11.2023 Augsburg

über den Vorstand des Ehlul-Beyt Kulturvereins eV. bei Mehmet Emir (+49171 2710 773) und Semir Emir (+49171 2129 627)