Autor: Jan Gehm
Ort: Deutschland
Format: Text
Thema: Religion, Gesellschaft
Datum: 03.6.2023
Portal: www.zocd.de  
Textdauer: ca. 3 Min
Sprache: Deutsch
Titel: Der Tag der Offenen Tür in der Koptischen St. Markus Kirche in Frankfurt

 

Quelle: Jan Gehm

 

Der Tag der Offenen Tür in der Koptischen St. Markus Kirche in Frankfurt

Am 3. Juni fand nach 15 Jahren wieder ein Tag der Offenen Tür in der koptischen St. Markus Gemeinde in Frankfurt-Bockenheim statt. Ein Aufsteller vor der Gemeinde wies auf den Tag hin. Dazu hatte die koptische Gemeinde die Öffentlichkeit herzlich eingeladen. Die Gemeinde zählt heute um die 350 Familien in Frankfurt. Ihre Anfänge hat sie bereits in den 70er Jahren. Der Samstagmorgen begann um 9 Uhr mit einer koptischen Liturgie, die auf Deutsch und Arabisch gehalten wurde. Zahlreiche Gäste nahmen den Tag zum Anlass, den Gottesdienst zu besuchen. Auf einer Leinwand konnten die Gottesdiensteilnehmenden dem Ablauf der Liturgie auf Deutsch, Arabisch und teilweise Koptisch verfolgen. Mit einer offiziellen Begrüßung nach der Liturgie hieß Priester Maurice Bassili alle Gäste willkommen. Er freute sich über die Besucher und gab einen Ausblick auf die verschiedenen Vorträge des Tages. Der Termin für den Tag der offenen Tür war nicht zufällig gewählt, berichtete Priester Bassili, denn am 1. Juni feiert die Koptische Kirche den Einzug der Heiligen Familie in Ägypten. Aus diesem Grund hat man den Termin kurz danach zwei Tage später auf den 3. Juni gelegt. Zudem lud er die Besucher ein, Fragen zu stellen und die verschiedenen Stände, die anlässlich des Tages der offenen Tür aufgebaut wurde, im Kirchengebäude zu besuchen. Für Speisen und Getränke wurde auch reichlich gesorgt. Nach einem Vortrag über die Geschichte der koptischen Kirche in Ägypten, gab es eine Aufführung der Sonntagsschulkinder mit Gesang. Danach folgten verschiedene Vorträge zu der Heiligen Familie in Ägypten, das koptische Mönchtum, die Geschichte der Kopten in Deutschland, die Märtyrer der Kirche und vieles mehr.

Quelle: Jan Gehm

Einen interessanten Einblick in die Jugendarbeit und Sonntagsschulen gab die Sonntagsschullehrerin Randa Makari. Sie war auch auf einem Stand zur koptischen Jugend vertreten und berichtete von der Jugendarbeit, die in der St. Markus Kirche organisiert wird.  Insgesamt gibt es 14 Sonntagsschulklassen, die für Kinder ab 3 Jahren angeboten werden. Viele ehrenamtliche „Diener”, so nennen sich die Leute, die in den Klassen selbst tätig sind, sorgen für die Bildungsarbeit. Thematisch geht es um biblische, gesellschaftliche und religiöse Themen im Unterricht. Aber es geht auch um Fragen, die die Kinder und Jugendlichen in den Unterricht mitbringen. Zwei bis drei „Diener“ sind für die Sonntagsschulbildung einer Klasse zuständig. Das Unterrichtmaterial stammt zum großen Teil aus Ägypten, das an den europäischen Kontext angepasst und ins Deutsche übersetzt wurde. Die Übersetzungsarbeit wird von der Koptischen Kirche in Österreich gemacht. Mittlerweile gibt es seit zwei Jahren auch Übersetzungen, die in Deutschland entstehen, erklärt Randa Makari. Diese Übersetzungen werden auch von der Koptischen Diözese in Süddeutschland mit Sitz im St. Antonius Kloster in Kröffelbach unterstützt. Allgemeines Ziel des Sonntagschulunterrichts ist es: die Bibel kennenzulernen, das christliche Leben und die Verbindung zwischen den Menschen und der Kirche und Gott zu beleuchten.

Jan Gehm