Stacheldrahtkerze April 2020/1

Darum bin ich guten Mutes in Schwachheit, in Misshandlungen, in Nöten, in Verfolgun-gen und Ängsten um Christi willen, denn wenn ich schwach bin, so bin ich stark.

(2. Korinther 12,10)

Ägypten – der koptische Aktivist Ramy Kamel befindet sich in Untersuchungshaft. Ihm wird die Mitgliedschaft in einer Terrororganisation und die Störung der öffentlichen Ordnung vorgeworfen. Ramy Kamel setzt sich für die volle Anerkennung der 10 % koptischen Christen in der ägyptischen Gesellschaft ein und dokumentiert immer wieder christenfeindliche Übergriffe in seinem Heimatland ein (Quelle: CSI + AKREF).

Fürbitte: Beten wir, dass Ramy Kamel einen guten Anwalt bekommt, der für ihn einen Frei-spruch erreichen kann. Beten wir, dass radikale Muslime aufhören, ihren christlichen Mitbürgern das Leben schwer zu machen.

Nigeria – der Bericht der nigerianischen „International Society for Civil Liberties and Rule of Law“ meldet, dass seit Juni 2015 in Nigeria 20 katholische Priester, Seminaristen und Ordensleute getötet und noch mehr als 50 entführt wurden und dass seit dem Amtsantritt der jetzigen Regierung im gleichen Jahr als zwischen 11.500 und 12.000 Christen getötet worden sind. Davon wurden 7.400 von Fulani-Nomaden, 4.000 von Boko-Haram-Kämpfern und rund 200 von Straßenbanditen ermordet. Das jüngste Opfer der Verfolgung in der katholischen Kirche ist der 18-jährige Michael Nnadi, der zusammen mit drei Mitstudenten aus dem Priesterseminar des Guten Hirten von Kakau im Nordwesten Nigerias am 8. Januar nachts entführt worden ist. Während seine drei Mitstudenten später freigelassen wurden, wurde er am 1. Februar tot aufgefunden (Quelle: Fides + AKREF).

Fürbitte: Beten wir dafür, dass das Morden endlich aufhört, weil du die fanatischen Feinde der Christen überzeugst, dass sie ihr abscheuliches Tun beenden und Frieden mit den bisher verhassten Christen suchen sollen.  

Burkina Faso: Seit etwa einem Jahr erleben die Christen vor allem im Norden von Burkina Faso Überfälle auf ihre Gottesdienste und auf ihre Dörfer. Dabei werden oft Pfarrer und Pastoren ermordet. 2019 wurden mehr als 50 Christen von muslimischen Extremisten getötet und im Februar 2020 wurden bei drei Überfällen 27 Christen getötet. Tausende Christen sind auf der Flucht. Hunger und Furcht vor neuen Angriffen sind die Folge. Pastor Henri Ye sagte: „Die Werte von Toleranz, Vergebung und Liebe, die unser Land schon immer begleitet haben, werden angegriffen. Die Freiheit des Glaubens, die in unserem Gesetz verankert ist, steht auf der Probe (Quelle: Open Doors + AKREF).

Fürbitte: Beten wir für die, die bei den Überfällen Angehörige verloren haben. Beten wir für die, die dadurch schwer traumatisiert sind und beten wir, dass die Christen trotz zunehmender Verfolgung fest im Glauben bleiben.

Laos: Am 15. März wurde einer der obersten Anführer des Bru-Stammes während eines Gottesdienstes im Wald bei Tangwai in der Provinz Savannakhet von vier Polizisten entführt. Die Gruppe der Bru-Gläubigen war von der Polizei und dem Gouverneur einige Male verwarnt worden, sich nicht mehr zu treffen, aber sie setzen ihr Sonntagsgottesdienste im Wald fort. Ihre Besucherzahl ist rasch auf einige hundert Gläubige aus zwölf Dörfern angewachsen (Quelle: AVD-International = Aktion für verfolgte Christen und Notleidende + AKREF).

Fürbitte: Beten wir um Schutz für die Bru-Christen und für den entführten Bru-Stammesführer und dessen baldige Freilassung. Beten wir für die rund 200.000 Christen unter 7 Millionen Buddhisten, dass sie glaubwürdige Zeugen in ihrer Umgebung sein können.

Myanmar: Am 14. März starben 21 Leute und über 20 wurden verletzt, als Militärjets das Feuer auf vier überwiegend christliche Dörfer im Chin-Staat eröffneten. Die Angriffe veranlassten etwa 2.000 Einwohner in eine nahe gelegene Stadt zu fliehen. Die ethnische Minderheitengruppe der Chin ist überwiegend christlich. Von den 54 Millionen Bürgern des Landes – zumeist Buddhisten – sind nur 6 % Christen. (Quelle: Barnabas-Fond + AKREF).

Fürbitte: Beten wir um Trost für die Familien, die Angehörige verloren haben und um das Gesundwerden aller Verletzten.

Indonesien ist zwar eine Demokratie und laut Verfassung herrscht Religionsfreiheit. Dennoch erleben Christen Verfolgung – am stärksten Christen muslimischer Herkunft, aber auch traditionelle Kirchen und protestantische Freikirchen werden streng überwacht. Während in weiten Teilen Indonesiens die Christen ihren Glauben frei leben können Besonders schwer haben es jedoch Konvertiten in der Provinz Aceh, in der die Scharia gilt. Manche Konvertiten werden unter Hausarrest gestellt oder müssen ihr Haus verlassen. Ihnen droht die Zwangsscheidung ihrer Ehe und außerdem der Verlust der Erbrechte (Quelle: Open Doors /2020).

Fürbitte: Beten wir dafür, dass Christen muslimischer Herkunft standhaft in ihrem Glauben sind und in ihm wachsen. Gebe ihren Gemeindeleitern Kraft und Weisheit für ihren Dienst.