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Autor: Daniela Hofmann
Ort: München, Deutschland
Format: Text
Thema: Gesellschaft, Religion
Datum: 26.12.2020
Portal: www.zocd.de
Textdauer: ca. 3 Min.
Sprache: Deutsch
Titel: Brauchtum, Glaube, Stephanitag: Gedenktag für die verfolgten Christen
 
2020 12 26 DH D D Heiliger Stephanus
(Stephanus und Saulus Brunnen, Bildquelle: erge auf Pixabay)
 

Stephanitag - Gedenktag für die verfolgten Christen

 
Am heutigen 26. Dezember, auch Stephanstag oder Stephanustag genannt, gedenkt die Kirche dem heiligen Diakon Stephanus. Das Fest zu Ehren des ersten christlichen Märtyrers ist im Osten bereits seit dem vierten Jahrhundert bezeugt. Von dort verbreitete es sich zwischen dem 5. und 7. Jahrhundert auch in die Westkirchen. Die orthodoxe Kirche begeht den Stephanitag erst am 27. Dezember.
 
Die Apostelgeschichte berichtet von ersten Streitigkeiten in der Jerusalemer Urgemeinde zwischen christgläubigen Juden aramäischer und griechischer Sprache, zu denen wahrscheinlich auch Stephanus zuzuordnen ist. Letztere fühlten sich benachteiligt. Um das Problem zu lösen, wurden sieben Männer mit Ruf und Weisheit von der Gemeinde zu Diakonen gewählt, welche sich auch um die Armen, Witwen und Waisen kümmerten. 
 
Als Evangelist wollte Stephanus auch den christlichen Glauben in Israel verbreiten. Doch geriet er durch seine Predigten ausgerechnet mit anderen griechisch-sprachigen Juden in Konflikt und musste vor den Hohen Rat. Seine Verteidigungsrede ist als längste Rede in der Apostelgeschichte der Bibel festgehalten und ein Bekenntnis zu Jesus Christus. Dennoch konnte seine Rede das hohe Gericht nicht umstimmen und wurde als Gotteslästerung bewertet. Das Urteil lautete: Steinigung vor den Toren der Stadt, wohin er von einer aufgeheizten Menge getrieben wurde, die das Urteil vollzog. In dieser Menge befand sich auch Saulus, welcher sich später zum Apostel Paulus wandelte.
 
Noch im Todeskampf betete Stephanus mit den Worten „Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an!“ um Vergebung für seine Peiniger. Die Hinrichtung des Diakons, welche zwischen 34 und 37 nach Christus vermutet wird, wurde zum Auftakt der Christenverfolgung in Jerusalem.
 
Nur wenige Bräuche, die von Region zu Region sehr unterschiedlich sind, haben sich bis heute erhalten. Hierzu zählt zum Beispiel der in weiten Teilen Bayerns und Österreichs immer noch gepflegte Brauch des Stephani-Ritts, bei dem die Pferde feierlich durch den Ort geführt und gesegnet werden, um für Ihre Gesundheit zu bitten.
 
Daniela Hofmann
 
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