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Autor: Simon Jacob
Ort: Wiesbaden, Deutschland
Kategorie: Artikel
Rubrik: Gesellschaft
Datum: 21.11.2018
Portal: www.peacemaker-tour.com
Textdauer: ca. 5 Min.
Sprache: Deutsch
Titel: Beim "Mesopotamien Assyrischer Sport- und Kulturverein e. V. Wiesbaden"

 


 

Beim "Mesopotamien Assyrischer Sport- und Kulturverein e. V. Wiesbaden"

 

Trotz meiner vielen Reisen und journalistischen Aktivitäten freue ich mich über Intentionen wie die des "Mesopotamien Assyrischer Sport- und Kulturverein e. V. Wiesbaden", welcher mich am 21. November 2018 zu einer Lesung einlud.

 

Ich war doch recht überrascht über den fast schon überfüllten Vereinsraum und das, obwohl die Veranstaltung in der Mitte der Woche stattfand. Besonderes Augenmerk lag auch auf den Debatten, die nach der Lesung folgten. Kumulierend in einer intensiven Frage- und Antwortrunde stellte man fest, dass es von Christen mit nahöstlichem Hintergrund zwar sehr viel Literatur in Englisch, Arabisch und auch Syrisch (Aramäisch) gibt - aber bisher wenig in der am meisten gesprochenen Sprache Europas, dem Deutschen, existiert..

 

Nicht zuletzt wegen der Flüchtlingskrise und den Verwerfungen im Nahen Osten sollte man in Deutschland den Gedankenmustern deutscher Staatsbürger mit christlich – nahöstlichen Wurzeln mehr Beachtung schenken.

Viele der bis zu 700.000 Bürger christlichen Glaubens, die ihre Wurzeln in der heutigen Türkei, Ägypten, in Syrien oder auch im Irak haben und der syrisch – orthodoxen, der koptisch – orthodoxen, der armenisch – orthodoxen, der griechisch – orthodoxen Kirche usw. angehören, legen ein Islamverständnis an den Tag, welches aufgrund ihrer Erfahrungen im Umgang mit Religionsfreiheit in den Heimatländern sehr oft negativ behaftet ist. Entsprechend reagiert ein sehr großer Teil dieser deutschen Staatsbürger, die auch ein Wahlrecht haben, äußerst sensibel, wenn es um das Thema "Islam und Scharia" geht. Eine Tatsache, die nun einmal real ist und man auch nicht ohne Weiteres ausblenden kann.

 

Leider, auch das ist eine sehr bittere Erfahrung die ich persönlich machen musste, haben etablierte Parteien erst in den letzten Jahren begonnen, die Sorgen und Ängste deutsch – orientalischer Christen ernst zu nehmen.

Manch ein Politiker in entscheidender Position war sich noch nicht einmal der Tatsache bewusst, dass es "Orientalische Christen" im eigenen Land gibt. Eine Gegebenheit, die meines Erachtens nach beschämend ist und leider zu oft als Resultat, auch aus Angst vor einer Ausbreitung einer radikalen Koranauslegung in Deutschland, zu entsprechenden Ergebnissen an der Wahlurne führt.

 

Ich freue mich über jede Einladung deutsch – orientalischer Christen in Deutschland, unabhängig davon ob es sich um einen Verein oder eine Kirchengemeinde handelt. Sofern es mein Zeitplan, der hier ersichtlich ist - https://peacemaker-tour.com/114-alle-termine, zulässt, komme ich gerne vorbei.

 

Dabei möchte ich noch einmal betonen, dass es nicht relevant ist, ob mich Suryoye – Aramäer, Assyrer, Chaldäer, Kopten, Armenier… oder die verschiedenen nahöstlichen Denominationen einladen.

Persönlich bin ich darüber glücklich, neben meinen Vorlesungen an Volkshochschulen, Schulen und Stiftungen, auch bei Organisationen und Gemeinden zu sein, die eine Verbundenheit mit meiner Geburtsregion, dem Nahen Osten, aufweisen.

 

Für die Organisation der Veranstaltung möchte ich mich im Besonderen bei

 

  1. Ninorta Hadiko bedanken. Sie hat mich mit einem wunderbaren "Peacemaker – Kuchen" überrascht, über den es noch zu berichten gilt.
  2. Linda Hadiko, die im Vorfeld die Einladung ausgesprochen hat und die Lesung erst möglich gemacht hat.
  3. Alexander Samuel, der die Veranstaltung souverän moderiert und geleitet hat
  4. David Fuhrmann von der Firma Oannes Consulting, der filmte und Bilder gemacht hat.

 

Simon Jacob,

24. November 2018